11.11.2019Wieder eine geschlossene Teamleistung für den Heimsieg gegen Dresden
Allein der Sieg macht deutlich, zu was das Team von Bernd Berthold fähig ist, wenn es als solches auftritt. Es könnte natürlich alles im Spiel gegen die Dresdenerinnen Erlebte und Gezeigte auseinander genommen und für sich ausgewertet werden. Vielfach tun das ja auch die Fans, aber die Freude über den Sieg überwog und so bleibt jegliche Bewertung dem Coach vorbehalten. Bertholds Fazit sei deshalb auch gleich an den Anfang gestellt: „Ich freue mich besonders, dass die aus dem Training erarbeitete Marschroute auch heute wieder voll umgesetzt wurde. Wie hatten uns ganz besonders auf das gefährliche Dresdener Spiel mit dessen besonderen Unwägbarkeiten eingestellt. Dabei war die tolle Abwehrarbeit maßgeblich für den Heimsieg. Einige technische Fehler zu viel konnten überspielt werden, zeigen aber auch noch unsere bestehenden Reserven auf. Wir sind inzwischen in der Lage, über Fehler nicht nachzudenken und diese abzuhaken. Da müssen wir weiter machen und den tollen Mannschaftsgeist aufrechterhalten. Alle ziehen voll mit und in Training und Spiel geht es so wie ich mir das wünsche zur Sache. Auch heute war die Torhüterleistung von Franziska Grünberger absolut in Ordnung, so dass auch die angeschlagene Katzarzyna Wiekiera geschont werden konnte. Besonders zu nennen und hervorzuheben, ist dass wir sogar besser spielten als beim Sieg im Vorjahr. Unsere geradlinige Art und Weise im Angriff ist weiter erfolgversprechend. Die gute Abwehrarbeit wird so im Angriff belohnt. Jetzt gilt es, das Niveau zu halten und sukzessive auszubauen. Die Art und Weise wie wir uns präsentieren, tut uns allen gut.“ Allein diese Aussage wurde durch das Mitgehen der Fans und Zuschauer bestätigt. Ganz wichtig im Spiel war, dass wieder eine für die andere da war und es nicht darauf ankommt, wer besser ist, denn jede Einzelne gibt fürs Team das Beste. Trotzdem kann hervorgehoben werden, dass die Einwechslung von Nicole Eckhardt ein richtiger Gewinn war. Mit ihrer Erfahrung bringt sie hinten wie vorn viele Überraschungsmomente ein. Als Motivator ist sie genauso wie Wiebke Prenzel nicht wegzudenken Das baut auch die Nebenspielerinnen auf und so passt das gesamte Teamgefüge immer besser zusammen. Die Gäste waren zeitweilig sichtlich überrascht, was ihnen da als Team entgegen stand, was auch eine gute Einzelspielerin wie Anastasia Naboka entzauberte. Auch die nicht so gut verlaufende Anfangsphase mit Rückstand bis zur 18. Minute verunsicherte die Cembranos Bruzon, Bein, Bräuer und anderen nicht. Da zeigt sich auch ein Glaube an den Sieg, was im erstmaligen Drehen des Spieles zum 9:8 seinen Ausdruck fand. Nach wechselnder Führung ging es mit einem Tor plus in die Pause, Danach wurde gleich nachgelegt und das Heft des Handelns nicht mehr aus den Händen gegeben. Der jeweils zwischenzeitliche Ausgleich bis zum 18:18 wurde immer wieder pulverisiert, und umgehend in die eigene Führung gewandelt. Nach dem 21:20 schien der Knoten geplatzt. Zwei Treffer durch Bruzon und verwandelter Siebenmeter von Melanie Pietsch brachten erstmals drei Tore Differenz zum eigentlichen Favoriten. Als nach der 56. Minute der Vorsprung auf sechs Tore ausgebaut wurde, stand der Sieg fest, auch die zwei gegnerischen Tore Ergebniskosmetik taten nicht mehr weh und dem Jubel keinen Abbruch. Nun kommt nach zwei schweren Partien ein vermeintlich leichteres Auswärtsspiel in Radeberg. Aber alle wissen, kein Gegner der Liga ist zu unterschätzen und jede Partie muss mit der gleichen Performanz und Akribie angegangen werden wie die letzten. Die Mannschaft erringt den Sieg und Übermut tut selten gut. Mit der aktuellen Einstellung kann auch in Radeberg – immerhin beim Sachsenliga-Absteiger – gewonnen werden.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; Hähnel, Lange (2), Prenzel (2), Eckhardt (4), A. Bräuer (2), Kreisch, Cembranos Bruzon (9/1), Mosig (2), Storm (2), Pietsch (1/1) und T. Bein (5).
Eberhard Neumann